Shortfacts:
Genre: Visual Novel / Drama / Lovestory / Mystery
Autor: Crimsonnight (Großbritannien)
Erscheinungsdatum: August 2013
Plattform: Steam
Sprache: Englisch, Deutsch, Japanisch, Chinesisch
Spieldauer: unter einer Stunde (Meine persönliche Spieldauer lag bei 42 Minuten)
Preis: 2,99 €
FSK: k.A.
Allgemeines
Always the same blue sky ist eine Visual Novel mit einer Vielzahl an Entscheidungsmöglichkeiten die das Ende der Geschichte beeinflussen. Mit dieser Novel erscheint ein Titel einmal aus Europa und kann ein Gegenstück zu den zahlreichen Visual Novels aus Asien (vor allem Japan) und den USA darstellen. Ein Opening hat die Novel nicht bekommen daher begnügen wir uns einmal mehr mit dem Steam Trailer für die Novel.
Story
Die Geschichte von atsbs ist relativ schnell beschrieben: Der Protagonist (oder die Protagonistin) kommt auf eine kleine mediterrane Insel um dort zu Leben. Er ist schon immer viel umhergereist. Vermutlich wegen dem Job seiner Eltern, allerdings wird dies nicht erläutert. Man erfährt lediglich, dass er Engländer ist. In der Schule trifft er Kira eine blonde Schönheit mit grünen Augen. Sie führt ihn auf der Insel herum und es entsteht eine Freundschaft. Dies endet in einer Beziehung. Doch Kira scheint ein Geheimnis zu umgeben. Immer wieder macht sie nebulöse Andeutungen oder weicht Fragen aus. Was steckt dahinter? Hat Kira etwa ein Geheimnis welches nicht ans Tageslicht kommen soll?
Eindruck der Novel
Wie man an der Länge des Textes für die Story schon erkennen kann gibt es hier ein kleines Problem: Die Novel ist extrem kurz! 42 Minuten Spielzeit ist sehr limitiert und daher stelle ich diesen Punkt auch mal, anders wie sonst, an den Anfang des Eindrucks. An sich hat always the same blue sky eine kleine nette Geschichte zu erzählen die teilweise auch moralisch daher kommt. Hin und wieder gibt es auch kleine Nebengeschichten die erzählt werden über Legenden welche die Insel betreffen. Insgesamt aber bleibt auch einiges auf der Strecke. Man wird z.B. mit vielen Entscheidungen konfrontiert. Dies ist ersteinmal etwas positives da sie die Geschichte interaktiv machen. Leider gibt es nur zwei Enden. Ein "good-" und ein "badend". Das wars... Damit treten die Entscheidungsmöglichkeiten wieder etwas in den Hintergrund. Sie lassen die Geschichte während ihrer Dauer nicht großartig anders verlaufen sondern lassen nur 2-3 Zeilen anderen Text entstehen. Im Allgemeinen ist dies eher belanglos. Die Enden hängen am Ende nur von der Anzahl der Entscheidungen ab (mehr Entscheidungen von Kategorie A oder B = Ende 1 oder 2). Dies ist insgesamt eher dürftig und wurde auch schon besser umgesetzt. Eine weitere für mich total unverständliche Entscheidung stellt sich direkt nach dem Start des Spiels: Ist der Protagonist männlich oder weiblich? Ja man kann sich aussuchen ob man als Junge oder Mädchen spielen will! Im Ersten Moment fand ich diese Entscheidung aufregend und dachte mir, dass damit auch ein etwas anderer Verlauf der Story einhergehen würde. Also spielte ich ersteinmal als Junge durch. In voller Erwartung startete ich anschließend neu um nun als Mädel mein Glück zu versuchen. Zu meiner Enttäuschung änderte sich NICHTS aber auch GAR NICHTS an dem Geschehen. Ausser, dass die zwangshaft herbeigeführte Beziehung mit Kira nun eben eine lesbische ist... toll... Die Möglichkeit das Geschlecht auszuwählen ist daher etwas, was ich komplett nicht nachvollziehen konnte und als überflüssig empfunden habe - dabei hätte so eine Entscheidung so viel Potential gehabt was die Story angeht...
Eine weitere mehr oder minder merkwürdige Entscheidung die man treffen muss ist der Name des Protagonisten. Der muss nämlich selber eingegeben werden wenn Kira zum ersten Mal nach unserem Namen fragt. Vielleicht eine nette Idee aber auch hier fehlt mir ein wenig der Sinn dahinter. Auch hat man im Verlauf der Story Schwierigkeiten sich mit dem Protagonisten zu identifizieren, was meiner Ansicht auch an der Namensgebung liegt. Er fühlt sich an wie ein Blankoformular welches man selber ausfüllen muss. Dazu gibt es so gut wie keinen Background von ihm. Wir wissen also so gut wie nichts von ihm und haben damit auch Probleme ihn einzuschätzen. Kira ist dagegen etwas anders. Sie wirkt nebulös und kann dadurch eine gewisse Spannung erzeugen. Man möchte wissen was hinter ihrer Fassade stecken könnte. Allerdings kann man auch schon recht früh erahnen was dies sein könnte, aber die Bestätigung einer Theorie kann am Ende ja auch schön sein. Preislich hält sich atsbs ganz gut zurück. 2,99 € sind schon ok wenn auch nicht hervorragend für eine Novel dieser länge. Aber für zwischendurch kann man auch mal drei Euro springen lassen - wenn man es denn möchte. Zuletzt bleibt noch zu sagen, dass ich in den Previews zu der Novel immer wieder gelesen habe es handele sich dabei um eine Novel welche das Genre neu interpretiert und etwas besonderes darstellt. Davon habe ich ehrlich gesagt überhaupt nichts mitbekommen...
Atmosphäre/Design/Sound
Die Atmosphäre in atsbs ist relativ ruhig und gelassen. Sie passt gut zu dem mediterranen Schauplatz am Meer. Zum Teil kann sie auch zu entspannend wirken. Das Design ist größtenteils gut gelungen. Die CGs sind schön und die Hintergründe so aussehen zu lassen als wären sie mit Wasserfarbe gemalt worden ist etwas Anderes als der Standart. Es stört auch nicht wirklich, man muss sich aber ersteinmal daran gewöhnen. Die einzige Figur die immer mal wieder auftaucht ist Kira. Sie ist leider etwas steif geraten, hat kaum Bewegung in ihren Aktionen und wirkt manchmal wie eine ausgeschnittene Figur auf einem Blatt Papier. Dennoch kann man mit dem Design etwas anfangen - da gab es schon schlimmere Kandidaten. Die Musik im Spiel ist wirklich gut gelungen. Sie ist nicht überragend aber passt wunderbar in die Atmosphäre und die Musikstücke sind wirklich toll und beruhigend. Sounds kommen so gut wie gar nicht vor und eine Synchro gibt es ebenfalls nicht. Ein Schwachpunkt ist auch die Übersetzung. Ich habe mich dazu durchgerrungen die Novel auf deutsch zu lesen, da mir das Spiel dies ohne Patch direkt angeboten hat. Leider ist die Übersetzung fehlerhaft. Manchmal sind Wörter schlichtweg nicht übersetzt oder falsch Übersetzt oder es fehlen einfach mal Buchstaben sodass es an einigen Stellen verwirrend werden kann. Dennoch kommt man gut damit zurecht. Die Fehler sind in der englischen Variante auch nicht mehr zu finden.
Der Protagonist kommt auf die Insel Im Traum sehen wir diese Frau im Wasser Wir lernen Kira in der Schule kennen
Kira vor ihrem Lieblingsladen Kira in der Milchshakebar
Der malerische Sonnenuntergang auf der Insel
Zusammenfassung
Always the same blue sky ist eine sehr kurze Visual Novel. Eine knappe Dreiviertelstunde braucht es um sie einmal durchzulesen. Da es zwei Enden gibt hat man zumindest noch ein Argument nocheinmal heran zu gehen und das zweite Ende zu erleben. Die zahlreichen Entscheidungen die man treffen muss lassen etwas Einflussmöglichkeit erahnen, bereiten aber nur eines der Enden vor. Die Entscheidung ob man nun als männlicher oder weiblicher Protagonist agieren möchte bleibt dabei für mich ein Rätsel. Die Geschichte ist auf einen Jungen geschrieben und ändert sich als Mädchen nicht sodass hier der Sinn nicht ganz klar wird. Die Atmosphäre ist angenehm ruhig und wird von der Musik sehr gut unterstützt. Soundeffekte sind eher rar aber wenn dann schön in Szene gesetzt wie z.B. das Rauschen des Meeres etc. Insgesamt wird hier aber kein Feuerwerk abgebrannt. Spannung, Emotionen oder das Mitfühlen mit dem Protagonisten stellt sich einfach nicht ein. Man liest eine kleine aber feine Geschichte ohne aber groß hinein zu finden. Das ist schade. Für 2,99 € macht man auch nicht viel falsch auch wenn free to play Novels es schaffen mehr Inhalt als 42 Minuten zu bieten. Wer Lust auf einen Inselausflug für zwischendurch hat und herausfinden möchte welches Geheimnis Kira umgibt kann sich die Novel gerne anschauen. Wer allerdings richtig in die Handlung eintauchen möchte greift lieber zu anderen Novels.
Story: | 5,5 |
Design: | 7,0 |
Musik/Sound: | 7,0 |
Unterhaltungsfaktor: | 4,2 |
Gesamt: 5,9 /10 Preis/Leistung: 6,9 /10