Shortfacts:
Genre: Visual Novel / SciFi / Runden basierte Strategie
Autor: Love in Space (USA)
Erscheinungsdatum: Oktober 2014
Plattform: Steam / Publisher
Sprache: Englisch
Spieldauer: 8 - ? Stunden (Ich habe knapp 8 Stunden für einen Playthrough gebraucht.)
Preis: Free to play
FSK: 16+
Allgemeines
Bei Sunrider: Mask of Arcadius (MoA) handelt es sich um eine Mischung aus Visual Novel und rundenbasierten Strategiespiel. Hinzu kommen Elemente einer Datingsimulation hinzu, welche aber noch nicht ganz ausgeprägt ist. Darüber hinaus ist es dem Spieler möglich Entscheidungen zu treffen. Insgesamt ist MoA der zweite Teil der Sunrider Serie. Der erste Teil "The first arrival" ist in der fertigen MoA Variante auf Steam allerdings schon mit integriert, sodass man Teil eins und zwei im Endeffekt unter dem Namen MoA am Stück spielen kann. Der dritte Teil "Sunrider: Liberation Day" ist von den Entwicklern am 19.05.2015 angekündigt worden, befindet sich aktuell aber noch in der Entwicklung mit einem bisher unbekannten Releasedatum. Auch wird der dritte Teil, anders wie MoA nicht free to play sein, sondern etwas kosten und seperat erscheinen. Dennoch soll die Storyline im dritten Teil logischerweise fortgeführt werden. Wie auch viele andere Visual Novels hat MoA ein Opening bekommen.
Story
Wir übernehmen die Rolle von Kayto Shields einem frisch ernannten Captain der Sternenflotte vom Planeten Cera. Mit seinem ersten Kommando bekommt er direkt das neue Flagschiff der Flotte, die Sundrider, unter sein Kommando gestellt. Leider aber kommt es zu einer sehr unangenehmen Jungfernfahrt. Noch im Raumdock wird Cera angegriffen. Der Agressor ist die Kriegsflotte von PACT, einer Fraktion welche sich für dem Freiheitskampf verschrieben hat und gegen die Herrschaft der Reichen und des Adels vorgehen will. Allerdings fällt PACT mittlerweile im neutralen Gürtel der Galaxie ein, zu dem auch Cera gehört, und zwingt dessen Regierungen zur Kapitulation. Im Falle Ceras wird der Kampf mit der Zerstörung der Hauptstadt Cera City aus dem Orbit heraus besiegelt. Unter den millionen Opfern, ist auch Kaytos kleine Schwester Maray, welche er kurz vor seinem Abflug aus Cera City noch gesehen hat. Der Sunrider bleibt keine andere Wahl als direkt aus dem Raumdock in den Warp zu springen und beschädigt zu flüchten. Kurz nach der Flucht kommt die Nachricht von der Kapitulation Ceras gegenüber PACT herein. Die Sunrider ist nun auf sich gestellt, aber ihre Crew und vor allem Shields ist fest entschlossen Verbündete zu finden und PACT zu bekämpfen, mit dem Ziel Cera wieder zu befreien. Doch der Weg dahin ist lang und vor allem sehr schwer. Die Sunrider konnte durch ihre Flucht aus dem Dock nicht komplett ausgerüstet werden. Die sogenannten "Rider" (wenn man so will fliegende Kampfroboter die in den Weltraumschlachten mit eingesetzt werden können) wurden noch nicht in die Docks verfrachtet und die stärkste Waffe des Schiffes noch nicht installiert - dies sollte erst nach einem ersten Testflug erfolgen... Also heisst nun erstmal Schäden reparieren und eventuell ein paar Rider auftreiben. Kaytos erster Offizier an Bord der Sunrider ist Ava Crescentia eine alte Schulfreundin Kaytos die allerdings sehr kalt und strikt auf die Vorschriften bedacht ist. Nach und nach füllen sich auch die Reihen der Rider! So kommen nach und nach Asaga Oakrun, Chigara Ashada, Ikari Isidolde, Sola, Claude Tirello und Kryska Stares an Board der Sunrider - allesamt Piloten mitsamt ihren Ridern. So verstärkt und mit einem möglichen Bündniss der Allianz der Planeten - der eigentliche Feind PACTs beginnt nun ein Kampf um die Freiheit der Galaxie. Dabei kommen aber immer mehr fragen für Kayto und die Sunridercrew auf: Was hat es mit den Artefakten einer verlorenen Zivilisation auf sich die technisch weit überlegen gewesen sein muss? Ist die Allianz der Bündnispartner der wirklich nur helfen will oder hat sie eigene Pläne? Wer steckt hinter der Maske des PACT-Anführes Arcadius? Und wird die Sunrider Cera jemals wiedersehen? Auf geht es in ein spannendes Weltraumabenteuer!
Eindruck der Novel
Die Story hat einfach alles was den Stoff für einen tollen Weltraumepos ausmacht: Eine "böse Macht" die neutrale Planeten überfällt, dabei äußerst brutal vorgeht und nach der Herrschaft über die ganze Galaxie strebt. Wenn das mal nicht nach mehr schreit! Aber so einfach ist es nicht! Denn die Story konzentriert sich auf die Sunrider, letztes überlebendes Schiff des Planeten Cera. Hier wird man ein wenig an Star Trek: Raumschiff Voyager erinnert. Auf jeden Fall ist die Story wirklich gut erzählt, hält viele Überraschungen bereit und - ist noch nicht beendet... Ohne zu viel zu verraten: Da es sich um den zweiten von drei Teilen handelt bleibt man hier mit einem Cliffhänger zurück, welcher einfach nur wieder die Sehnsucht nach dem dritten Teil schürt. Aber gerade weil er dies tut, zeigt sich erst wie genial die Story gestrickt ist. Sie ist spannend, humorvoll und nimmt sich nicht immer ganz so ernst, um dann aber auch moralische und politische Themen in den Fokus zu nehmen, die wir aus unserer Zeit ebenfalls kennen. Bemerkenswert ist auch, dass man wirklich ein Animefeeling entwickelt. Obwohl die Entwicker aus den USA kommen wird sich in vielen Aspekten sehr stark an japanischen Vorbildern orientiert. Gerade der Humor welcher von Claude in den Ring geworfen wird oder die "überkorrekte Streberin" Ava sind Elemente die man in vielen Animes findet. Hinzu kommen die etwas übereifrige Asaga, die schüchterne aber hoch intelligente Chigara und die schweigsame fast emotionlose Sola, welche stark an Rei aus Neon Genesis Evangelion erinnert. Als Gegenpart zu Sola haben wir noch Ikari. Sie erinnert durch ihren leicht aufbrausenden Charakter und dem nicht zur Schau stellen wollen von Gefühlen doch ein wenig an Asuka aus dem selben Anime. Ob dahinter nun Absicht steckt oder nicht sei einmal dahin gestellt aber jeder auftauchende Charakter der Sunrider könnte ohne weiteres in einem originalen japanischen Anime auftauchen. Alles in allem hält die Story viele Überraschungen parat die nur darauf warten entdeckt zu werden! Und die Tatsache, dass bei allen Riderpiloten eine schwarze Schuluniform Mode zu sein scheint verstärkt den japanischen Eindruck...
Die Spieldauer ist gut angesiedelt. Ich habe zu Testzwecken den "Visual Novel Mode" gespielt und knapp 8 Stunden für einen Walkthrough gebraucht. Spielt man auf einem höheren Schwierigkeitsgrad wird man noch bei weitem länger an der Novel sitzen, das dürfte sicher sein. Laut den Informationen aus der Visual Novel Database sollten bis zu 30 Stunden an Spielzeit möglich sein.
Atmosphäre/Design/Sound
Ja die Atmosphäre... was soll ich sagen? Als Freund des SciFi Genres bin ich wirklich überrascht. Als ich die Novel bei Steam entdeckte war sie, vom ersten Eindruck der Bilder und der Beschreibung her, nicht meine erste Wahl. Dennoch dachte ich mir versuch es einfach mal. Dann startet das Intro... Ok! Ihr habt mich! Damit war ich überzeugt. Es fühlt sich vom ersten Moment so an als würde man in ein episches SciFi Anime eintauchen. Und verdammt das tut man auch! Die Soundtracks sind einfach wunderschön und würden in jeden SciFi Film passen. Hinzu kommt, dass die Mädels in ihren Ridern während eines Kampfes auch mit einem sprechen. Zwar gibt es während der Story keine Synchronisation wie z.B. bei Narcissu aber es ist für den Fight ein nettes kleines Extra. Allerdings sprechen die Mädels englisch und nicht japanisch - aber seis drum ein bisschen muss man der Herkunft der Novel ja auch Zugeständnisse machen! Auch das Design ist wirklich toll gemacht. Die Hintergründe und auch die Raumschiffe sind nicht wie bei anderen Novels gezeichnet sondern 3D gerendert. Dadurch entsteht im Zusammenspiel mit den auftauchenden Figuren eine interessante Atmosphäre - teilweise als würden die Figuren in einem realen Raum stehen. Ein wie ich finde gelungenes Stilmittel. Allerdings gibt es auch die klassischen CGs. Auch das passt wirklich gut ins Gesamtbild. Ein weiteres Plus sind die animierten Kämpfe. Greifen die Schiffe sich auf dem Schlachtfeld an, sieht man wie sich die 3D gerenderten Schlachtschiffe und Rider bewegen, Raketen abfeuern oder ihre Laser losschicken. Eine wirklich tolle Abwechslung für das Auge. Insgesamt bleibt aber auch die leicht melancholische Stimmung gerade auf dem Schiff immer gegenwärtig. Sei es durch die Musik aber auch durch die Dialoge der Protagonisten. Man spürt jederzeit das man sich in einem großen Krieg befindet und man nicht nach Hause kann... Ein weiterer Aspekt der Novel auch ein Gamefeeling zu verpassen, ist die Möglichkeit Geld zu verdienen und diese Credits dann gegen Upgrades des Schiffes oder der Rider zu tauschen. So kommt auch noch ein gewisser Fortschritt in der Entwicklung und Durchschlagskraft der Kampfeinheiten ins Spiel. Auch an verschiedene Schwierigkeitsgrade wurde gedacht. Vom "Visual Novel Mode" in dem man eigentlich nicht verlieren und die Story genießen kann bis hin zu einem ultimativen Schwierigkeitsgrad in dem es angeblich (fast) unmöglich sein soll zu gewinnen, ist alles dabei. Dies gibt der Novel auch eine herausfordernde Art und definitiv auch das Gefühl hier ein Game vor sich zu haben.
Die Piloten und Ava im "Kampfanzug" (NGE?)... ... und in "Zivil" Kayto und die Sunrider
Maray kurz nachdem Kayto zur Sunrider gestartet ist Der Angriff auf Cera City Die Sundrider in Action
Das Kampftableau Bewegen auf der Sunrider mit Hilfe der Karte Asaga und ihr Rider
Zusammenfassung
Sunrider: Mask of Arcadius ist eine Weltraumnovel die wirklich Spaß macht. Die Story ist sehr gut geschrieben und die Atmosphäre lässt einen wirklich den Eindruck haben sich im Weltraum zu befinden. Auch bekannte Animeelemente sind vorhanden und runden das Ganze ab. Die rundenbasierte Kämpfe stören im Verlauf der Story überhaupt nicht sondern lockern das ganze vom "nur lesen" auf und geben einem am Ende jedes Kampfes auch das Gefühl etwas im Krieg gegen PACT beigetragen zu haben. Dennoch ist die Story nicht nur auf Humor und Weltraumepos aufgebaut. Sie hat auch dramatische Züge. Mit dem Verlust ihrer Heimatwelt hat die Crew zu kämpfen. Die Piloten die allesamt nicht von Cera stammen haben dagegen ihren eigenen Background der sich auf die Story auswirkt. Dazu kommt Kaytos kleine Schwester. Sie zu verlieren belastet ihn schwer. Auch die Frage nach "einen gerechten Krieg" taucht hin und wieder auf. Viele moralische Aspekte zeigen sich immer wieder in diesem Werk und geben der Story so auch eine Tiefgründigkeit welche man auf dem ersten Blick gar nicht so erwartet hätte. Trotzdem bleibt diese Novel ein spannendes Weltraumepos mit einigem Witz, Charme und Drama sowie viel Action. Eine so runde Mischung sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, wenn man mit diesem Genre Spaß hat! Mit einer Spielzeit von bis zu 30 Stunden ist diese Novel auch sehr gut mit dabei. Und auch hierbei handelt es sich um eine free to play Version - was kann man da falsch machen?
Story: | 9,8 |
Design: | 8,6 |
Musik/Sound: | 9,5 |
Unterhaltungsfaktor: | 10,0 |
Gesamt: 9,5 / 10 Preis/Leistung: 10 / 10 (free to Play)